Bern - Berner Oberland

Bern / Berner Oberland - Alpenregion Jungfrau

Anfang Juni 2004

Bern: Altstadt - Bärengraben - Rosengarten - Matte-Plattform - Zytglogge-Turm
Berner Oberland: Interlaken - Wengen - Trümmelbachfällen (Lauterbrunnen-Tal) -
Schilthorn - "Piz Gloria" - Faulensee am Thuner See


UNESCO WeltkulturerbeFreitag, 4. Juni 2004 Bern

Die Altstadt der Schweizer Hauptstadt gehört seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das seit Jahren beinahe unverändert gebliebene, mittelalterliche Alt-Bern wird geprägt durch sandsteinfarbene Häuser, historische Türme, zahlreichen Brunnen sowie insgesamt sechs Kilometer Arkadengänge.

Berner Altstadt
Berner Altstadt

Der 100 m hohe Turm des spätgotischen Münster Sankt Vinzenz ist schon von weitem sichtbar und überragt die Altstadt, dahinter zeichnet sich bei schönem Wetter die Alpenkulisse des Berner Oberlandes ab.

Um die Altstadt schlängelt sich die Aare, die wir bei Hochwasser erleben. Durch geschmolzenes Gletschereis hat sich die Aare in einen reißenden Strom verwandelt.

Bern - Aare mit Hochwasser
Bern - Aare mit Hochwasser

Wir beginnen unseren Stadtrundgang am Bahnhofsplatz und schlendern die von Arkadengängen flankierten Gassen entlang, bewundern die Fassade und den Treppenaufgang des gotischen Rathaus und gelangen über die Nydeggstalden zur Untertorbrücke. Die Häuser am Ufer der Aare haben mit dem Hochwasser zu kämpfen. Vorbei am Felsendom gelangen wir auf der anderen Seite der Aare zum bekannten Bärengraben, in dem sich vier braune Wappentiere der Stadt Bern vergnügen. zurueck

Ein kleiner Weg führt zum oberhalb der Aareschlaufe gelegenen Rosengarten. Von hier aus genießen wir eine schöne Aussicht auf die Stadtanlage und nehmen ein schmackhaften leichtes Lunch ein.

Über die Nydeggbrücke gehen wir wieder zurück in die Altstadt. Von der Junkergasse führt ein kleiner Weg durch einen Torbogen hinab an das Aareufer. Aufgrund des Hochwassers haben sich einige Baumstämme und Äste in der hier befindlichen Schleuse verankert und werden, um die bevorstehende Überflutung der bedrohten Gerbergasse zu verhindern, von Arbeitern mit Kettensägen entfernt.

Ein Aufzug bringt uns hinauf zur Matte-Plattform, die von einer kleinen Parkanlage aus ebenfalls eine schöne Aussicht bietet. Unser nächstes Ziel ist das spätgotische Münster Sankt Vinzenz, dessen 100 m hoher Turm mit dem durchbrochenen Turmhelm das Stadtbild prägt. Im Innenraum fällt uns insbesondere das außergewöhnliche Deckengewölbe sowie das schöne geschnitzte Chorgestühl auf.

Am Casino- und Bundesplatz vorbei gelangen wir zurück ins Zentrum der Altstadt. Es lohnt sich, die Spital-, Markt- und Kramgasse, die beidseitig von Arkadengängen eingerahmt werden, entlang zu schlendern und die wunderschönen Brunnen sowie die beiden Stadttore zu bewundern. Am Zeitglockenturm (Zytglogge-Turm), der seinen Namen einer Spieluhr an der Ostseite verdankt, ist stündlich ein Figurenspiel zu bewundern.

Altstadt mit Stadttoren
Altstadt mit Zytglogge-Turm

Da wir etwas Besonderes zu feiern haben, haben wir in der Schultheissenstube im *****Hotel Schweizerhof einen Tisch bestellt. Auch wenn wir zunächst die einzigen Gäste sind, sind wir von der Qualität des Essens und vom äußerst bemühten Service schwer begeistert. zurueck

 

Samstag, 5. Juni 2004 Berner Oberland - Alpenregion Jungfrau

Am nächsten Tag mieten wir uns ein Auto um – für eine Wanderung ausgerüstet – ins Berner Oberland zu fahren. Selbstverständlich hätten wir auch mit dem Zug fahren können, mit dem Auto sind wir jedoch wesentlich flexibler und für zwei Personen ist es zudem günstiger.

Eiger, Mönch, Jungfrau - Berner Oberland
Eiger, Mönch, Jungfrau - Berner Oberland

TIPP: Informationen zum Berner Oberland mit ausführlichen Informationen zu Wanderstrecken und vielen Videoclips unter: www.swisspanorama.com/index.html.

Die Alpenregion Jungfrau mit Eiger und Mönch, Aletschgletscher und Bietschhorn im Berner Oberland ist das Ursprungsgebiet des Großen Aletschgletschers. Als größter Gletscher der Welt erreicht er seine maximale Eisstärke im Jungfrau-Massiv, geht jedoch auf Grund der Klimaerwärmung jährlich zurück. 2001 wurde die Alpenregion Jungfrau von der UNESCO zum Naturdenkmal erklärt.

Interlaken liegt nur ca. 50 km von Bern entfernt. Von hier aus fahren wir weiter bis nach Lauterbrunnen, parken das Auto im Parkhaus und fahren mit der Bergbahn nach Wengen. Durch die (leider sehr teuren) Jungfraubahnen ist das Berner Oberland bestens erschlossen.

Interlaken
Interlaken

Es ist mit einigen Malen Umsteigen problemlos möglich per Schienensystem z.B. auf das Jungfraujoch – Top of Europe (3454 m) hoch zu fahren oder andere Ausgangspunkte für Bergwanderungen zu erreichen.

In Wengen (1274 m) starten wir unsere 2 ½ stündige Wanderung hinauf zur Wengeralp (1873 m), die zunächst durch einen Wald führt und später tolle Ausblicke auf die schnee-bedeckten Gipfel von Eiger, Mönch, Jungfrau und Silberhorn bietet. Auf der Wengeralp angekommen stärken wir uns mit Blick auf die Eiger Nordwand und mitgebrachtem Picknick, bevor uns die Bergbahn wieder zurück nach Lauterbrunnen bringt. zurueck

 

Der Empfehlung einer Schweiz-begeisterten Deutschen folgend, fahren wir noch tiefer in das Lauterbrunnen-Tal zu den Trümmelbachfällen (www.truemmelbachfaelle.ch).

Trümmelbachfälle
Trümmelbachfälle

Der Trümmelbach wird von den Gletscherfeldern von Eiger (3.970 m), Mönch (4.099 m) und Jungfrau (4.158 m) gespeist. Bei der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen kann es vorkommen, dass er pro Sekunde bis zu 20 000 Liter Wasser führt. Mit der Kraft seines Wassers und mit den rund 20 000 Tonnen Geschiebe, die er jährlich transportiert, hat er sich eine derart tiefe Furche in die Felswand gegraben, dass die Trümmelbachfälle im Berginnern zu Tale donnern. Durch eine unterirdische Standseilbahn, Treppen, Tunnel und Galerien wurden die 10 Gletscher-Wasserfälle im Berginnern für Besucher zugänglich gemacht.

Mit der kleinen Bergbahn fahren wir im Innern des Berges ca. 100 m bergauf zur „Bergstation“ die sich etwas auf halber Höhe befindet. Zu Fuß gehen wir zunächst bergan und beginnen dann von oben absteigend die einzelnen Ausblicke zu genießen. Die Feuchtig-keit spürt man nicht nur in der Luft, sondern auch an einigen glatten Bodenpassagen. Die tosenden Wasser und die beleuchteten Kessel und Rinnen bieten ein unvergleichlich faszinierendes Naturschauspiel.

In Grindelwald trinken wir noch einen Kaffee, bevor wir uns auf den Rückweg nach Bern machen.

Nach dem gestrigen ausgiebigen Dinner reicht uns heute Abend etwas Käse und Wein. In der Münstergasse finden wir das urige Weinlokal „Wein & Sein“, das hierfür wie geschaffen ist. Das Kellergewölbe sorgt für die richtige Stimmung und in bequemen Ledersesseln lässt sich das in mehreren Weinklimaschränken angebotene Sortiment bestens begutachten. zurueck

 

Sonntag, 6. Juni 2004 Schilthorn

Leider müssen wir schon wieder aus dem Hotel auschecken, haben jedoch noch bis nachmittags Zeit. Bei strahlend blauem Himmel fällt uns die Entscheidung leicht, aufs Schilthorn (2.960 m) zu fahren, d.h. wir müssen zunächst wieder über Interlaken ins Lauterbrunnen-Tal bis nach Stechelberg fahren.

Auch wenn wir bei den zugegebenermaßen sehr hohen Preisen für die Auffahrt zunächst etwas schlucken müssen, lassen wir uns das Erlebnis angesichts des traumhaften Wetters nicht entgehen. Mit einigen Malen Umsteigen gelangen wir nach ca. 40 Minuten auf den Schilthorngipfel.

Schildhorngipfel
Schildhorngipfel

1967 wurde hier die damals weltweit längste und technisch anspruchsvollste Luftseilbahn gebaut. Doch damit nicht genug. Um den Gästen das wunderschöne 360°-Panorama der Drei- und Viertausender quasi am Tisch zu servieren, sollte hier das erste Drehrestaurant entstehen.

Im Sommer 1967 wurde das Fundament des zukünftigen Gipfelgebäudes fertiggestellt, doch dann mussten die Bauarbeiten aus Geldmangel eingestellt werden. Im Winter 1967/68 planten die englischen Filmproduzenten Broccoli & Salzmann die Verfilmung des James Bond Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ und waren auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Gesucht wurde ein Berggipfel, der nur mit einer privaten Seilbahn erreicht werden konnte. Mit ein wenig finanzieller Hilfe von James Bond konnte so "Piz Gloria", das erste Drehrestaurant der Welt, auf 2.970 m realisiert werden.

Piz Gloria - Schildhorn
Piz Gloria - Schildhorn

Hier genießen wir den traumhaften Ausblick auf die schneebedeckte Bergkulisse. Das perfekte Postkarten-Panorama erstreckt sich von Eiger, Mönch und Jungfrau entlang den imposanten Berner und Walliser Alpen. Während wir uns gemütlich (zu akzeptablen Preisen) im Drehrestaurant Piz Gloria etwas stärken, ziehen langsam rund 200 Berggipfel draußen vorbei. Inzwischen sind die ersten Wolken aufgezogen und verdecken nach und nach das Bergpanorama, so dass uns der Abschied etwas leichter fällt. Die Umsteigeprozedur wiederholt sich bei der Abfahrt.

Faulensee am Thuner See
Faulensee am Thuner See

Bevor wir unseren Heimflug antreten müssen, bleibt noch etwas Zeit um die Sonne zu genießen. Im kleinen Städtchen Faulensee am Thuner See lädt uns eine am See gelegene Bank hierzu ein. Bei einem anschließenden Spaziergang entlang des Seeufers bieten sich noch einige schöne Blicke auf die Bergwelt. Gleichzeitig können wir uns mit einigen Kunstwerken auseinandersetzen, die unseren Weg begleiten.

Ein fantastisches Wochenende neigt sich dem Ende zu. Vom winzigen Flughafen in Bern Belp geht es zurück nach Berlin zum ebenfalls kleinen, aber historisch bedeutsamen Flughafen Tempelhof (Von dem wir hoffentlich nicht zum letzten Mal geflogen sind, denn es wurde beschlossen, diesen im Oktober 2004 endgültig zu schliessen). zurueck

Letzte Aktualisierung: Juli 2004 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker