Bilbao | San Sebastian

 

Erfreulicherweise gibt es von Stuttgart (freitags) einen Direktflug nach Bilbao. So erreichen wir die Hauptstadt des Baskenlandes nach knapp zweistündigen Flug. Mit dem im Voraus gebuchten Mietwagen fahren wir zunächst zum Hotel. Dieses liegt fußläufig zur Altstadt.

Am frühen Nachmittag ist in den schmalen Seitengassen der Calle de Atxuri wenig Betrieb. Wunderschön lassen sich die Vorrichtungen zum Trocknen der Wäsche bewundern. So schweben hoch über unseren Köpfen jede Menge aufgespannte Schirme zum Schutz der darunter hängenden Wäsche. Neben der Iglesia de San Anton befindet sich das schöne Gebäude der Markthalle.

Mercado de la Ribera
Mercado de la Ribera

Die Mercado de la Ribera ist die flächenmäßig (10.000 qkm) größte ihrer Art in Europa. Besonders gut gefällt uns der Foodcourt, wo wir in lebhafter Atmosphäre das reichhaltige und ansprechend präsentierte Angebot an den für diese Region typischen Pintxos probieren.

Highlight der Altstadt ist die Kathedrale. Die Catedral de Santiago ist eine Station auf dem Jakobsweg. Schön ist auch die Fassade des Teatro Arriaga.

Teatro Arriaga
Teatro Arriaga

Wir überqueren den Ria de Bilbao und kommen auf die Haupteinkaufsstraße Via de Don Diego Lopez de Haro. Positiv überrascht sind wir von den prächtigen Fassaden vieler schöner historischer Gebäude.

Das Museo de Bellas Artes zeigt Gemälde namhafter Künstler und ist durchaus einen Besuch wert. Neben einem Schwerpunkt auf spanische Künstler sind auch Werke von El Greco, Goya und sogar Rembrandt (allerdings eine temporäre Leihgabe) zu finden.

Nicht weit entfernt liegt das bekannte Guggenheim Museum. Es lohnt sich, dieses zu umrunden und die unterschiedlichen Eindrücke der skurrilen Fassade einzufangen. Dabei kann man auch weitere Kunstwerke wie beispielsweise Jeff Koons Puppy bewundern. Die 12,40 m Hunde-Figur wird aus Blumen geformt und bedarf eines ausgeklügeltem Bewässerungssystems.

PuppyPuppy - Jeff Koons

Leider decken sich die spanischen Abendessen-Zeiten (i.d.R. ab 21h) so gar nicht mit unseren Gewohnheiten und Hungergefühl. Das empfohlene Fischrestaurant Marisqueria Serantes mit durchgehenden Öffnungszeiten kommt uns daher sehr entgegen. Wir nehmen in Kauf, das wir um 19:30h alleine im Restaurant sitzen und genießen passabel zubereitete Fischgerichte in einladender Atmosphäre. zurueck

 

Samstag, 2.6.2018 Getxo - Bilbao

Heute fahren wir nach Getxo. Die Stadt liegt etwa 15 km entfernt von Bilbao an der Mündung des Nervion ins Meer. Sehenswert ist das Industriedenkmal Puente Vizcaya. Hierbei handelt es sich um die erste Schwebebrücke der Welt, die bereits 1893 erbaut wurde (UNESCO Welterbe).

Puente Vizcaya Puente Vizcaya

Auf jeder Uferseite ragen 61 m hohe Eisenpfeiler in die Höhe. In 45 m Höhe verbindet ein Eisensteg die beiden Pfeiler. Darunter schwebt an Stahlseilen eine Kabine, die immerhin 6 Fahrzeuge und bis zu 200 Personen befördern kann. Ganze 40 Cent kostet die 90 Sekunden dauernde Überfahrt für Personen. Auf der anderen Uferseite liegt das kleine Städtchen Portugalete. Hier schlendern wir ein wenig durch die steilen Altstadtgassen. Anschließend fahren wir von Getxo aus Puerto Viejo de Algorta. Nur wenige kleine Boote liegen angesichts der Ebbe im Schlick. Eingerahmt wird der kleine Hafen von ein paar netten Häusern.

Puerto Viejo de Algorta Puerto Viejo de Algorta

Zurück in Bilbao stärken wir uns im Bistro des Guggenheim Museums mit schmackhaften Pintxos und lassen auf der Sonnenterrasse sitzend die Atmosphäre auf uns wirken.

Anschließend bummeln wir am Ufer des Nervion entlang. Prachtvoll überspannt die außergewöhnlich gestaltete Puente Zubizuri den Fluss. Über die Puente del Ayuntamiento wechseln wir auf die rechte Uferseite. Über eine schön angelegte Flanierpromenade spazieren wir zurück und haben andere Blicke auf den in der Sonne leuchtenden Museumsbau.

Guggenheim Museum Guggenheim Museum

Die Tickets für die Besichtigung des Guggenheims hatten wir online im Voraus reserviert. So kommen wir in den Genuss das einzigartige Gebäude auch von Innen auf uns wirken zu lassen. Ein besonderes Highlight ist die aktuelle Chagall-Ausstellung mit seinen Frühwerken.

Abends genießen wir die lebhafte Atmosphäre in der Altstadt. Den Abend beenden wir in der Bar Victor Montes an der Plaza Nueva mit einem Whiskey. Angeblich gehört diese zu den 10 besten ihrer Art in der Welt. Die Kollektion, der in Glasvitrinen ausgestellten Flaschen ist zumindest außergewöhnlich und sehr beeindruckend. zurueck

 

Sonntag, 3.6.2018 San Sebastian

Nach etwa einer einstündigen Fahrt erreichen wir die kleine Küstenstadt San Sebastian. Zunächst fahren wir zum Monte Igeldo und genießen den Blick über die Bucht, um die sich die Stadt zieht.

Dieser 151 m hohe Berg ist auch mit einer Zahnradbahn zu erreichen. Neben schönen Aussichtspunkten gibt es hier oben einen in die Jahre gekommenen kleinen Vergnügungspark. Der Betonklotz des ****Mercure Hotels kann man nur als unglaublich hässliche Bausünde bezeichnen.

;Playa de la Concha Playa de la Concha

Am Playa de la Concha haben sich einige Sonnenanbeter eingefunden. Zum Schwimmen scheint das Wasser zu kalt. Einige Segelboote haben ihre bunten Segel gehisst. Direkt hinter dem halbmondförmigen immerhin 1.350 m langen Strand lädt eine schön angelegte Promenade zum Flanieren ein. Dahinter erheben sich die nur zum Teil schönen Fassaden der Stadt.

Auf der anderen Seite der Bucht von Concha überragt der Monte Urgull mit seiner Christusstatue die Stadt.

Über eine enge Serpentinenstraße fahren wir hinunter zum Strand. Wir parken in Altstadtnähe und erkunden die Stadt. Am kleinen Yachthafen vorbei gelangen wir zum Monte Urgull, den wir umrunden und die frische Brise genießen. Die Altstadt ist ähnlich lebhaft wie in Bilbao und auch hier gibt es zahlreiche kleine Cafés und Bars. Der Plaza de la Constitucion lädt zum Verweilen ein. So genießen wir bei einer Erfrischung den Blick auf das ehemalige Rathaus (heute Bibliothek) und die Häuserfassaden rechts und links. Ein Balkon reiht sich hier an den anderen. Diese sind durchgehend nummeriert. Früher fanden auf dem Platz Stierkämpfe statt und die Bewohner mussten ihre Balkone für Zuschauer zur Verfügung stellen.

Plaza de la Constitucion Plaza de la Constitucion

Eine Besonderheit ist die Kirche Iglesia de San Vicente, das als das älteste Gebäude der Stadt gilt. Wir haben Glück und können im Anschluss an den Gottesdienst einen Blick in die gotische Kirche werfen. Besonders beeindruckend ist der romanische Hochaltar mit Szenen der Passionsgeschichte.

Kirche Iglesia de San Vicente - Hochaltar
Kirche Iglesia de San Vicente - Hochaltar

Schön ist ebenfalls die Basilika de Santa Maria del Coro. Bereits das geschmückte Hauptportal beeindruckt. Außergewöhnlich ist der rechteckige Grundriss und das hohe Gewölbe. In einem Nebengebäude werden handwerklich hochwertig gefertigte Insignien gezeigt.

Basilika de Santa Maria del Coro Basilika de Santa Maria del Coro

Verlässt man die Basilika blickt man auf den gotischen Turm der Kathedrale. Der Kölner Dom stand hierfür angeblich Pate. An der eher schlichten Fassade lässt sich dies nicht erkennen und das Innere ist nicht zugänglich.

Die Stadt, die die meisten Michelin-Sterne pro Quadratmeter vorweisen kann, wird ein besonders gutes Pintxos-Angebot nachgesagt. Mit unserem Besuch in der Bar Martínez können wir dies nur bestätigen.

Am späten Nachmittag ziehen zunehmend Wolken auf. Auf der Rückfahrt nach Bilbao regnet es in Strömen. Nach einer kleinen Siesta besuchen wir erneut die Altstadt. Victor Montes hat ebenfalls ein Restaurant. Hier speisen wir ausgezeichnet und genießen die schöne an ein französisches Bistro erinnernde Atmosphäre bei einem hervorragenden Wein. Ein schöner Abschluss unseres Kurztrips

Sowohl Bilbao als auch San Sebastian haben uns sehr gut gefallen. Die vielen schönen historischen Straßenzüge mit ihren schmuckvollen Fassaden haben einen ganz besonderen Flair. zurueck