Toskana

Reiseziele im Mai / Juni 1996

Arezzo - Cortona - Florenz - Lago Trasimeno - Montalcino - Montepulciano - Pienza - Pitigliano

Latium:  Saturnia

 

Erstmalig waren wir 1996 in der Toskana und in Umbrien. Die Kunstschätze haben uns sehr begeistert. Damals haben wir noch keine Reiseberichte geschrieben und die Reise nachträglich anhand von Bildern dokumentiert. Dies ist nur ein Auszug unserer Toskana-Eindrücke. Eine weitere Reise folgte 10 Jahre später.

 

Arezzo

Die Kirche San Francesco mit einer schmucklosen Fassade ist dem hl. Franziskus von Assisi geweiht. Im Inneren ist die "Kreuzesgeschichte", Fresken von Piero della Francesca zu bewundern.

arezzo Der Piazza Grande gilt zurecht als einer der schönsten Plätze in Italien. Eine kegelförmige Freitreppe führt vom Piazza hinauf zum Palazzo del Tribunale (Palazzo Pretorio) mit Renaissancefassade.

Ebenfalls am Piazza Grande: Palazzo delle Logge (Vasari-Loggien), Palazzo della Fraternità dei Laici sowie der hintere Teil der Kirche Santa Maria della Pieve (romantisch). Die Fassade von Santa Maria della Pieve ist mit Blendarkaden und Zwerggalerien geschmückt - jede Säule ist anders geformt. Der Campanile wird zu Recht als "Turm der 100 Löcher" bezeichnet.
Ein Blick in das Postamt (Jugendstil) lohnt sich!

Arezzo ist die Geburtsstadt des Dichters Francesco Petrarca (1304), des Satirikers Pietro Aretion (1492) "Kurtisanengespräche" und Giorgio Vasari "Vater der Kunstgeschichte. zurück

 

Cortona

Cortona ist eine der ältesten Städte der Toskana. Wunderschöner Stadtkern, umgeben von einer Stadtmauer. Durch mehrere Stadttore kommt man in den mittelalterlichen Stadtteil und gelangt über kleine Gassen zum Piazza della Repubblica mit dem Palazzo del Popolo und dem Palazzo Communale (mit Zinnen bekrönter Uhrturm und Freitreppe). zurück

Florenz

Unesco WeltkulturerbeEins der absoluten Highlights eines Florenz-Besuchs ist sicherlich der Dom. Vom Piazza del Duomo hat man einen tollen Block auf den Campanile di Giotto. Der Glockenturm ist 82 m hoch und wurde erst 1359 (mittelalterlich) vollendet. Der 1. Stock wurde von Giotto gestaltet.

Florenz, Dom Im 2. Stock wurde von Andrea Pisano auf hexagonale Terracotta-Medaillons die Erschaffung des Menschen und seine Berufe - die Summe des mittelalterlichen Weltbilds dargestellt. Ferner wird im 2. Stock auf Reliefs die Planeten, Tugenden und Sakramente abgebildet. Diese wurden von von Donatello, Luca della Robbia begonnen und durch Francesco Talenti bis 1359 vollendet.

Florenz, Dom und Campanile die Giotto Der Dom (Cattedrale di Santa Maria del Fiore (Lilie), wurde 1296 von Arnolfo di Cambio begonnen. Die neugotische Fassade wurde erst von 1875 - 1887 ausgeführt.

Der Innenraum ist sehr karg, die 107 m hohe Kuppel mit Laterne erreicht man über 463 Stufen. Die Kuppel wurde 1420 - 1436 von Brunelleschi gebaut und mit Fresken von Vasari ausgeschmückt. Eine Treppe führt hinab zu Santa Reparata, des erst 1966 entdeckten Vorgängerbaus der alten Kathedrale aus dem 5./6. Jh.

Das Baptisterium (Baptisterium San Giovanni) ist ein achteckiger Bau und war die Taufkirche. Zweimal jährlich finden hier Sammeltaufen statt.

Beeindruckend sind die Bronzetüren von Andrea Pisano sowie die bekannte "Paradiespforte" von Michelangelo. Die Kuppel ist mit prachtvolle Mosaiken ausgeschmückt. Abgebildet ist "Das jüngste Gericht".

Sehenswert ist auch das Museo dell Opera del Duomo. Dort sind z.B. Modelle der Domfassade, Original-Reliefs der "Paradiespforte", die unvollendete und zerstörte Pietà von Michelangelo, Sängertribünen von Donatello und Lucca della Robbia sowie ein silberner Altar ausgestellt.

Florenz, Palazzo Vecchio Am Piazza della Signoria liegt der Palazzo Vecchio sowie die Loggia deí Lanzi.

Der Palazzo Vecchio wird seit dem Umzug der Medici-Familie in den Palazzo Pitti Palazzo Vecchio (alter Palast) genannt. Sehenswert sind z.B. "Saal der 500" mit prachtvoller Kasettendecke, "Saal der 200", "Lilien-Saal", "Raum der Weltkarten": großer Bronze-Globus, von Mönchen mit Landkarten bemalte Schränke. Vor dem Palazzo bewachen David und Herkules den Aufgang.

Die Loggia deí Lanzi (1376 - 1382) diente offiziellen Anlässen und ist jetzt von Skulpturen aus Antike und Renaissance bevölkert.

Die Uffizien waren ursprünglich ein von Vasari 1560 - 1570 gestalteter Verwaltungsbau. Heute ist hierin eines der größten und schönsten Museen Italiens untergebracht. Geduld muß man allerdings mitbringen. Wartezeiten von bis zu 1 h und mehr sind keine Seltenheit.

Die Ponte Vecchio (1345) wurde im typischen Toskanastil erbaut. Auf der Brücke sind Ladenaufbauten. Zunächst hatten sich hier Metzger niedergelassen, später Goldschmiede und Juweliere. Vasari konnte den Gestank der Metzgereien nicht ertragen und hat einen fast 1000 m langen Verbindungsgang (Vasari-Gang) zwischen Palazzo Pitti u. Palazzo Vecchio errichten lassen.

Der Palazzo Pitti wurde 1600 von Bruneleschi für den Medici-Rivalen Pitti entworfen. Den Kern des Baus bildet ein Würfel mit sieben Achsen. Die Medici kauften die Pitti und ihren Palazzo auf, quartierten ihren Hof ein und gaben ihm durch Erweiterungen der Anlage die monumentale Gestalt. Hinter dem Palazzo Pitti liegt der Boboli-Garten. Von hier hat man einen herrlichem Blick über Florenz.

Orsanmichele - (Orti = Garten die San Michele), das eigentümliche Gebäude hatte eine Doppelfunktion als Getreidespeicher und Oratorium. In der ursprünglich offenen Loggia hatten Händler sicheren Schutz vor Sonne und Regen.

An der Piazza di Santa Maria Novella liegt die Loggia de San Paolo. Schön sind die Terrakottabilder von Pisano.

Die Kirche Santa Maria Novella - nachträglich inkrustrierte Mamorfassade im Renaissance-Stil - wurden von Leon Battista Alberti 1458 entworfen. Die Chorfresken sind das Hauptwerk von Domenico Ghirlandaio. Ferner sehenswert: Dreifaltigkeitsfresko "La Trinità" von Masaccio (1428, Zentralperspektive), Kreuzgang Chiostri Monumentall di Santa Maria Novella, Cappellone degli Spagnuoli (Spanische Kapelle).

San Lorenzo ist die älteste Kathedrale von Florenz. An den Kreuzgang mit doppelter Säulenhalle grenzt die Biblioteca Lauzenziana an.

Hinter der Kirche liegt die Medici-Kapelle. Von der Krypta führt eine Treppe zur Fürstenkapelle. Michelangelo baute die neue Sakristei als Grabkapelle der Familie Medici. Zu bewundern sind die Skulpturen "Tag und Nacht", "Morgenröte", "Abenddämmerung". (Ein absolutes Highlight!!!)

Zum Piazzale Michelangelo fährt man am besten mit dem Bus. Auf den Stufen sitzend hat man eine tolle Aussicht auf Florenz, Ponte Vecchio, Dom, Campanile, Palazzo Vecchio... (Auch toll zum picknicken!)

Oben auf dem Berg liegt die Kirche San Miniato al Monte. Wenn man die letzten Treppenstufen überwunden hat (und nicht gerade restauriert wird) wird man mit einer tollen Fassade im typischen Inkrustationsstil belohnt. Auch in der Kirche gibt es einiges zu sehen. Bemerkenswert ist der Mamorboden - eine Platte zeigt die Sternkreiszeichen - sowie der Altar und die Krypta. Es lohnt sich, einen Blick in die Sakristei zu werden.

Hinter der Kirche liegt der schönere Teil des Friedhofs. Grabkapellen, fast ganz aus weißem Marmor im typischen inkrustrierten Fassadenstil.

Piazzo Santa Croce Kirche Santa Croce, von 1294 - 1442 schmucklose monumentale, gotische Bettelordenskirche. 276 Grabplatten im Fußboden, u.a. Grabmäler von Michelangelo, Dante, Galileo Galilei, Machiavelli, Rossini, "Verkündung" von Donatello (1430), Fresken von Giotto und seinen Schülern, Mamorkanzel von Benedetto da Maiano.

Im ehemaligen Klostergarten, rechts von der Kirchenfront erbaute Brunelleschi die Pazzi-Kapelle (ab 1430) - tolle Akkustik im Museum: Kruzifix von Cimabue (Ende 13. Jh.). zurück

Lago Trasimeno

Von der Stadt Passignano sul Trasimeno fährt eine Fähre nach Isola Maggiore. Eine wunderschöne, bewohnte, ursprüngliche Insel ohne Autoverkehr. Zu Fuß kann man die Insel erkunden.

Mit etwas Glück stößt man auf die kleine Kirche und wird von einer Einheimischen zu einem verlassenen Kloster, das an die Kirche angschließt, geführt. Von einem Balkon aus hat man einen traumhaften Blick über den See zur nächsten unbewohnten Insel. Die Mönchskammern sind schon baufällig und nicht mehr zu besichtigen. Der ehemalige Veranstaltungsraum sieht verlassen und halb verfallen aus. Die Fenster sind vernagelt. An der Wänden sind noch Reste der ursprünglichen Stofftapete zu erkennen. Im zweiten Raum fällt der Blick auf einen halbverfallenen Flügel - er wurde wohl vergessen. zurück

 

Montalcino

Auch in Montalcino fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt, die mittelalterliche Stadtmauer und viele Stadttore sind erhalten.

Schön anzuschauen ist auch die Fortezza (Burg). Am Piazza del Popolo kann man den mit Wappenschildern geschmückten Palazzo Comunale bewundern.

Montalcino ist auch bekannt durch einen der besten italienischen Weine "Brunello di Montalcino". zurück

Montepuliano

Montepulciano - Weinhauptstadt des "vino nobile"

Ein kleines, von einer Stadtmauer umgebenes Städtchen mit mittelalterlicher Stadtkern.
Sehenswert: Piazza Grande mit Kirche Madonna di San Biagio und Palazzo Comunale (kleiner ausgefallener Palazzo Vecchio).

Vom Piazza Manin hat man den Blick auf den Torre di Pulcinella, neben dessen Glocke eine Pulcinella Gestalt aus Commedia dell arte steht. In Montepulciano hat der Gütersloher Komponist Hans Werner Henze 1980 das Festival "Cantiere Internazionale d Arte" organisiert. zurück

 

Pienza

Unesco WeltkulturerbePienza wurde unter dem Renaissance-Papst Pius II. erbaut und gilt als Musterstadt ("Puppenstube") im Renaissance-Stil.

Das ehemalige Städtchen Corsignano wurden von den zu der Zeit teuersten Städteplanern/Architekten Bernardo Rossellino und Leon Battista Alberti zu einem Schmuckstück errichtet. Der Piazza Pio II. wirkt durch einen perspektivischer Trick größer, als er eigentlich ist. Hieran angrenzend die Kathedrale (Mariä Himmelfahrt) und der Palazzo Piccolomini. zurück

 

Pitigliano

Pitigliano Pitigliano ist ein festungsähnliches Etruskerstädtchen auf gelblich-rotem Tuffsteinfelsen. Schon der erste Blick auf die Stadt ist überwältigend.

In den Felsen befinden sich alte Ertruskergräber. Die Tuffsteinhöhlen werden heute größtenteils als Weinlager genutzt. Zwei weitere, aber kleinere Etruskerstädt sind Sorona und Sovana. Auch diese sind einen kurzen Besuch wert.St. Antimo



Ein Abstecher zur Sant Antimo Abtei lohnt sich. Der sich lang hinziehende Weg, wird durch das idyllisch gelegene Kloster belohnt. zurück

Porte Ercole

Porte Ercole liegt am Monte Argentario und ist ein typischer Fischerort. Wer zur Abwechslung gerne im Meer baden und frischen Fisch essen möchte sollte sich hier eine kurze Auszeit von der Kulturreise gönnen. zurück

 

 


Saturnia (Latium)

Saturnia liegt am Fuße des Monte Amiata. In den heißen Schwefelquellen (37°) kann gebadet werden (wenn der Geruch nicht stört). Man liegt in kleinen naturgeformten Wannen - empfiehlt sich besonders bei Vollmond.

TIPP: Das Schwefelbad könnte mitunter äußerst anregend wirken und dazu führen, dass mit in der Nacht keine Auge zubekommt. Also nicht zulange im Bad verweilen!!! zurück

 

Wir haben auch einen Ausflug nach Umbrien gemacht und uns die Städte Assisi, Orvieto und Perugia mit ihren Kunstschätzen angesehen. Mehr dazu lesen Sie im Umbrien-Reisebericht.

2006 sind wir ein weiteres Mal in die Toskana gefahren. Auch hierzu gibt es einen Reisebericht.